Prävention von Essstörungen


Ansätze für die pädagogische Praxis

Bulimie

Der Begriff "Bulimie" bedeutet "Stierhunger". Unter Bulimie versteht man eine Essstörung, die sich durch Heißhungerattacken mit anschließendem selbst induzierten Erbrechen oder Abführen auszeichnet.

Die Bulimie kann im Kontext einer Magersucht, bei normalem Körpergewicht oder bei Adipositas auftreten (1).

Gemäß {tooltip}ICD-10{end-link}Internationale Klassifikation der Krankheiten, 10. Revision {end-tooltip} gelten für die Bulimie folgende diagnostische Kriterien:
Eine andauernde Beschäftigung mit Essen und eine unwiderstehliche Gier nach Nahrungsmitteln, die zu unkontrollierten Essattacken führt, bei denen große Mengen an Nahrung konsumiert werden. Um der Gewichtszunahme entgegenzuwirken kommt es zu selbst induziertem Erbrechen und /oder dem Missbrauch von Abführmitteln, Hormonpräparaten oder Diuretika, sowie zeitweiligen Hungerperioden.

Es besteht eine krankhafte Furcht, zu dick zu werden. Häufig lässt sich in der Vorgeschichte ein Episode von Anorexia Nervosa nachweisen.

Auch die Bulimie kann zu schweren medizinischen Problemen wie "Elektrolytstörungen (Hypokaliämie) mit der Folge von Nierenfunktionsstörungen, Herzrhythmusstörungen, Muskelschwäche bzw. Muskelkrämpfen bis zu tetanischen Anfällen und in seltenen Fällen auch zerebralen Krampfanfällen sowie lebensbedrohlichen Krisen" (2) führen.

Prävalenzschätzungen hinsichtlich der Verbreitung der Bulimie in der Bevölkerung Westeuropas und Nordamerikas liegen bei 2 bis 4 Prozent, wobei 95 Prozent der betroffenen Personen Frauen sind (3) .


zurück zur Übersicht

(1) vgl. Steinhausen, 1996, S.178.
(2) Steinhausen, 1996, S.179.
(3) vgl. Stein Hilbers und Becker, 1998, S. 26.



___________________________________________

Impressum     Datenschutz