DieBinge Eating Disorder (Binge Eating Störung oder latente Esssucht) wurde erst in den letzten Jahren als Form der Esssüchte klassifiziert und ist deshalb noch weniger erforscht . Der Begriff "Binge eating disorder" wurde 1992 bei einer "International Eating Disorder Conference" eingeführt (1).
Das DSM IV führt Binge Eating Disorder unter der Kategorie " Essstörungen - Nicht näher beschrieben" auf und nennt folgende diagnostische Kriterien: Wiederholte Episoden von Essattacken, in denen innerhalb einer bestimmten Zeitspanne eine Nahrungsmenge aufgenommen wird, die deutlich größer ist als das, was die meisten Menschen unter ähnlichen Umständen zu sich nehmen würden.
- Es besteht das Gefühl, das Essverhalten während des Essanfalles nicht unter Kontrolle. zu haben.
- Es treffen mindestens drei der folgenden Kriterien zu:
1. Sehr viel schnelleres Essen als normal
2. Essen bis zu unangenehmen Völlegefühlen
3. Aufnahme großer Nahrungsmengen ohne Hungergefühl
4. Aus Scham und Peinlichkeit essen die Betroffenen alleine
5. Nach den Anfällen machen sich die Betroffenen Selbstvorwürfe, haben Schuldgefühle und fühlen sich depressiv.
- Die Betroffenen empfinden eine deutliche Stressbelastung wegen der Essattacken.
- Sie haben durchschnittlich zwei Essattacken pro Woche über mindestens drei Monate.
- Es werden keine Gegenmaßnahmen zur Verhinderung der Gewichtszunahme durchgeführt. Die Essstörung tritt nicht ausschließlich während einer Episode von Anorexia oder Bulimia nervosa auf.
Die latente Esssucht hat, ähnlich wie andere Essstörungen, für die Betroffenen seelische Folgen, da sie unter ihrer Fixierung auf Nahrung leiden .
(1) vgl. Costin, 1999, S. 13.
(2) vgl. Becker und Stein-Hilbers, 1998, S. 29.
(3) ebd., S. 29